Donnerstag, 4. September 2008

-Leserbrief aktuell- von S. Schwenk

Vollständiger Leserbrief von S. Schwenk Veröffentlicht in LKZ

Biogasanlage - richtiger Standort?
Ich bin im Sauserhof aufgewachsen und mehrmals wöchentlich bei meiner Mutter vor Ort. Dass eine Biogasanlage ein durchaus sinnvolles Projekt sein kann, hat niemand im Sauserhof in Frage gestellt! Vorausgesetzt sie wird ordentlich betrieben.Hier stellt sich für mich die Frage, ob dies gewährleistet werden kann.Es sollte ja angenommen werden, dass nur Anlagen genehmigt werden, die denimmissionsschutzrechtlichen Verordnungen entsprechen und auf dem neuesten Stand der Technik sind. Leider erweisen sich Theorie und Praxis doch oft als nicht identisch, wie wir alle aus Erfahrung wissen. Weiter ist das Thema Klärschlammtrocknung und die daraus entstehenden Rückstände längst nicht erforscht. Auch hier weiß man aus Erfahrung, dass erst nach Jahren die Schäden bekannt werden, die diese verursachen.
Siehe hierzu Uran und Asbest.
Nach meiner Auffassung sprechen sich die Bewohner vom Sauserhof nicht gegen eine Biogasanlage aus. Es geht hier lediglich um den Standort. Dieser kann meiner Meinung nach sehr gut hinter dem bestehenden Hühnerhof sein, und muss nicht 150 m neben den nächsten Wohnhäusern liegen. Die Begründung "Landschaftschutz" ist nicht ausreichend, ob die Anlage jetzt vor oder hinter dem Geflügelhof ist, ist landschaftlich nicht relevant. Die kommenden Beeinträchtigungen für die Mitmenschen jedoch sehr wohl und diese wären hinter dem bestehenden neuen Hühnerstall deutlich geringer.
Die Frage ist auch: Wird der Betreiber und Bauherr mit der Bewirtschaftung dieser doch sehr großen Anlage zurechtkommen - oder heißt es hier learning by doing? Insbesondere, da er bereits den bestehenden Hühnerhof seit gut 3 Jahren nicht mehr im Griff hat, was ich persönlich bestätigen kann. Er wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Gerüche und Mückenplage absolut nicht der Norm entsprechen. Im Vergleich hierzu funktioniert der Hühnerhof Hess in Oberstenfeld reibungslos ohne Gerüche und Mücken. Man könnte auch im Sauserhöfer leicht Abhilfe schaffen, aber "Mann" möchte nach eigener Aussage:"hier nicht sinnlos Zeit und Geld investieren".Die Mückenplage ist dermaßen hoch, dass sie gesundheitlich bedenklich und einfach nicht mehr vertretbar ist! Aber hier entscheiden Zeit, Geld und gute Kontakte gegen das Wohl der Anwohner.Dies zeigt mir, dass auch in Zukunft gegenüber den angrenzenden Bewohnern wohl keine Sorgfalt zu erwarten ist.Wenn schon Biogasanlage - dann wenigstens hinter dem Hühnerstall und nicht direkt neben die Wohnhäuser.
Keine Zeit! Nach Aussage eines der 5 Mitbetreibers der Biogasanlage Kleinsachsenheim, die kleiner ist wie die geplante, ist täglich 1 Person mit Fachwissen fünf Stunden (!) beschäftigt die Anlage ordentlich zu betreiben.
Die Zeit ist beim Betreiber jetzt schon nicht vorhanden.
Mir schwant eine "polnische Wirtschaft".
Ich hoffe auch, dass sich die Stadt Grossbottwar und ihre Gemeinderäte bei Ihrer Entscheidung über den Standort sich ihrer sozialen und umweltpolitischen Verantwortung für die Mitbürger vom Sauserhof bewusst sind!

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